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5.5 Kurfürst Friedrich Wilhelm (bis zum Westfälischen Frieden 1640—1648)

5.5 Kurfürst Friedrich Wilhelm (bis zum Westfälischen Frieden 1640—1648)

Der neue Herrscher war bei seinem Regierungsantritt erst zwanzig Jahre alt und in den Staatsgeschäften noch völlig neu und unerfahren. Er war bisher von jeder einflussreichen Stellung ferngehalten worden: in dem Regierungssystem Schwartzenbergs war kein Platz für den Nachfolger Georg Wilhelms. Die politischen Neigungen des jungen Fürsten gingen von jeher nach einer andern Richtung, als die war, welche die brandenburgische Politik damals verfolgte. Die bedeutendsten Eindrücke seiner Knabenzeit knüpften sich an die Person seines Oheims Gustav Adolf, der an dem…

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5.4 Kurfürst Georg Wilhelm (1619 – 1640)

5.4 Kurfürst Georg Wilhelm (1619 – 1640)

Georg Wilhelm, der seinem Vater im Alter von 25 Jahren folgte, war schon bei seinem Regierungsantritt ein gebrechlicher Mann. Ein Beinschaden, der nicht heilen wollte, hinderte ihn in der Bewegung, und in den nächsten 10 Jahren wurde auch das früher gesunde Bein so schwach, das ihm Gehen und Stehen sehr schwer wurde und er sich meist in einer Sänfte tragen lassen musste. Dieser körperlichen Gebrechlichkeit entsprach ein Mangel an Tatkraft und Entschlussfähigkeit, der in den schweren Zeiten, die dieser Regierung…

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5.3 Kurfürst Johann Sigismund (1608—1619)

5.3 Kurfürst Johann Sigismund (1608—1619)

Johann Sigismund war wohl schon beim Antritt seiner Regierung nicht mehr im Besitz der vollen Gesundheit, obwohl er erst 37 Jahre alt war. Er war eine weiche, leicht erregbare, aber wenig energische Natur. Die Kräfte des Gemüts waren stärker bei ihm ausgebildet als der politische Sinn und die Fähigkeit, verantwortungsvolle Entschlüsse zu fassen. Er war von tiefer Frömmigkeit, aber zugleich von einer derben Genussfreudigkeit, wie sie damals an den Fürstenhäusern überhaupt sehr stark im Schwange ging. Er liebte die Freuden…

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5.2 Kurfürst Joachim Friedrich (1598—1600)

5.2 Kurfürst Joachim Friedrich (1598—1600)

Kurfürst Joachim Friedrich war schon 52 Jahre alt, als er zur Regierung in der Mark gelangte. Er hatte bereits mehr als dreißig Jahre lang als Administrator über das magdeburgische Erzstift gewaltet, in welchem unter seiner Regierung der Protestantismus völlig durchgedrungen und auf Drängen der Stände auch die Konkordienformel zur Anerkennung gelangt war; von seinem Hof zu Halle aus hatte er lebhafte Beziehungen zu seinem Vetter Georg Friedrich in Ansbach und zu dem Heidelberger Hofe unterhalten und war immer auf der…

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5.1 Allgemeiner Charakter des Zeitalters von 1598—1648

5.1 Allgemeiner Charakter des Zeitalters von 1598—1648

Die allgemeine Weltlage war in dem nächsten halben Jahrhundert von 1598 – 1648 einer Verwirklichung der brandenburgischen Ansprüche namentlich auf die jülich-cleveschen Länder nicht günstig. Die katholische Partei war nicht nur im Reich, sondern in ganz Europa im Vordringen. Zwar hatte Philipp II. von Spanien seine großen Pläne, die auf eine Beherrschung von Frankreich und England im Dienste der katholischen Idee hinausliefen, nicht durchzuführen vermocht; aber Spanien blieb eine starke Stütze der katholischen Restauration, und die Haltung des kaiserlichen Hauses…

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4.5 Hof- und Landesverwaltung im 16. Jahrhundert

4.5 Hof- und Landesverwaltung im 16. Jahrhundert

Die patrimoniale Auffassung des Fürstenstaats, wie sie diesem Testament und auch der früheren Teilung zugrunde liegt, kennzeichnet den Geist der Epoche, die mit Johann Georg zu Ende ging, in ganz besonderer Weise. Der Fürst erscheint in erster Linie noch als der größte Grundbesitzer im Lande; das Leben an seinem Hofe bietet das Bild einer großen patriarchalischen, noch ganz auf Naturalwirtschaft begründeten Haushaltung. Im 16. Jahrhundert ist die Residenz des Kurfürsten im Schlosse zu Cölln an der Spree allmählich fest geworden;…

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4.4 Kurfürst Johann Georg. (1571 – 1598)

4.4 Kurfürst Johann Georg. (1571 – 1598)

Johann Georg war in Charakter und Lebensführung das gerade Gegenbild seines Vaters und hatte meist fern vom Hofe, auf dem Schlosse zu Zechlin, der Residenz der alten havelbergischen Bischöfe, in ländlicher Zurückgezogenheit gelebt, als Verweser der ihm und seinem ältesten Sohne zugefallenen säkularisierten bischöflichen Stifter. Mit Ingrimm hatte er von dort aus das üppige, verschwenderische Leben und Treiben am Hofe seines Vaters betrachtet; und er begann seine Regierung mit einem harten und die Grenzen der Gerechtigkeit überschreitenden Strafgericht gegen die…

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4.3 Joachim II. und Hans von Küstrin

4.3 Joachim II. und Hans von Küstrin

Die beiden Brüder, die nun, jeder abgesondert für sich in seinem Teile, 35 Jahre hindurch die Regierung geführt haben, waren sehr verschiedene Naturen und verfolgten auch in den politischen Verwicklungen jeder seinen eigenen Weg. Joachim II. hatte nichts von der scharfen und ehrgeizigen Art seines Vaters; er war ein stattlicher und ritterlicher Herr von fürstlicher Haltung und einem starken Gefühl für die Würde seines Standes und das Interesse seines Hauses, aber weich und schmiegsam in politischen Verhandlungen, friedfertig bis zum…

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4.2 Kurfürst Joachim I. und Kardinal Albrecht

4.2 Kurfürst Joachim I. und Kardinal Albrecht

Joachim I. war noch nicht 16 Jahre alt, als er im Jahre 1499 seinem Vater in der Regierung folgte. Das Verlangen seines Oheims, des Markgrafen Friedrich von Ansbach, der ihn mit Berufung auf die Dispositio Achillea unter seine Vormundschaft nehmen wollte, wies er zurück und übernahm von Anfang an die Regierung selbst, wobei er sich neben seinen Hofräten, die meist von fremder Herkunft waren, auch auf die „von Haus aus“ dienenden Landräte stützte und für die Finanzverwaltung auch ständische Ausschüsse…

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4.1 Renaissance und Reformation in ihrer Bedeutung für die Mark Brandenburg

4.1 Renaissance und Reformation in ihrer Bedeutung für die Mark Brandenburg

Die nächsten drei Regierungen in der Mark Brandenburg, die von 1499 bis 1598 reichen, lassen sich als das Jahrhundert der Reformation zusammenfassen; denn diese große religiöse Bewegung, die alle Tiefen des deutschen Volkslebens aufrührte, ist auch die beherrschende Macht, die der Geschichte des märkischen Landes und seines Fürstenhauses das Gepräge gibt, mag der Herrscher nun, wie Joachim I., die Neuerungen mit unverhohlenem Hass abzuwenden suchen oder mag er, wie Joachim II., in der Rolle eines friedfertigen Vermittlers Altes und Neues…

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